Moderne Wundbehandlung und Wundversorgung

Was ist eigentlich „moderne Wundbehandlung“?

Als Patient dürfen Sie ja mit Recht erwarten, dass Ihre Behandlung entsprechend den neuesten medizinischen Erkenntnissen erfolgt und somit selbstverständlich „modern“ ist! Aber in der Medizin ist die „moderne Wundbehandlung“ ein feststehender Begriff, dabei geht es vor allem um die Behandlung chronischer Wunden, also Wunden, die schlecht oder nur verzögert abheilen.

Früher wurden solche Wunden, wie zum Beispiel ein „offenes Bein“ oder ein Druckgeschwür mit Kompressen und Kochsalzlösungen, Wundpuder oder dicken Salbenschichten versorgt. Seitdem hat die medizinische Wissenschaft wesentliche neue Erkenntnisse über den Ablauf und die Stadien der Wundheilung gewonnen und es stehen neuentwickelte Materialien zur Verfügung, wie Hydrokolloid (kennt man von den „Blasenpflastern“ in der Drogerie), Superabsorber (u.a. in Windeln…), die „Vakuumtherapie“ und sogar silberhaltige Verbände, die Keime abtöten können.

In der Regel können solche chronischen Wunden ambulant versorgt werden, durch niedergelassene Ärzte, insbesondere in chirurgischen Praxen und die Heim- oder ambulanten Pflegedienste, in denen meistens auch speziell ausgebildete Wundexperten arbeiten. Nur gelegentlich ist eine stationäre Therapie erforderlich, zum Beispiel bei größeren Wunden ohne Heilungstendenz oder bei schweren Infektionen. Nicht immer kann eine vollständige Abheilung erreicht werden, aber eine Schmerzreduktion und Wundverkleinerung ist, die Mitarbeit des Patienten vorausgesetzt, in den meisten Fällen möglich.

Die Behandlung schwer heilender Wunden gehört seit jeher zu meinen speziellen Interessen in der Medizin und ich besuche regelmäßig Fortbildungen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Ihre Dr. med. Julia Hoffmann